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2012-03-04

attac

attac

attac organisiert sich in unterschiedlichen Spektren der Mobilisierung.

Das Ziel ist uneindeutig: Während manche den Kapitalismus reformieren möchten, arbeiten andere an dessen Überwindung.

Die Organisation beteiligt sich an der Alternativkonferenz während des G8. Seit Herbst 2006 ist attac an der Gestaltung des Konzerts am 7. Juli beteiligt. Ebenfalls wurden einige Materialien erstellt und eine “Speakers-Tour” organisiert.

Im April veröffentlichte attac eine erste Einschätzung zum G8-Prozeß. Der Bericht blendete wichtige Teile radikaler Spektren aus und wurde nach Kritik geändert (auch auf englisch).

Mehr unter www.attac.de/heiligendamm07
oder der AG Soziale Rechte unter www.globale-soziale-rechte.org


2007-11-24

Drang zur Mitte bei Attac? Austritt der AG Globale Soziale Rechte

Bild: Daniel Rosenthal

Das globalisierungskritische Netzwerk Attac scheint bei Linken an Zustimmung zu verlieren. Jetzt ist die AG Globale Soziale Rechte ausgetreten.
»Attac in Aufbruchsstimmung« übertitelte die grünennahe taz einen Artikel über den Ratschlag der globalisierungskritischen Organisation Attac, der am letzten Wochenende in Gladbeck stattgefunden hat
Attac habe von den Gipfelprotesten in Heiligendamm profitiert, heißt es dort mit Verweis auf die Mitgliederentwicklung in diesem Jahr .Doch auch die politische Koordinaten hätten verschoben, diagnostizierte die tageszeitung. So sitzen seit dem letzten Wochenende mit Arvid Bell, Stephan Schilling und Sabine Zimpel gleich drei Grüne im Koordinierungsrat, dem wichtigsten Attac-Gremium.
Der Drang zur Mitte ist mit Vertrauensverlust bei großen Teilen der außerparlamentarischen Linken verbunden. Dort hat man es Attac-Sprechern wie Peter Wahl übelgenommen, dass er nach den Auseinandersetzungen am Rande der Großdemonstration am 2.Juni in Rostock, zur Trennung von der radikalen Linken aufgerufen hat. Diese Kritik wurde auch innerhalb der Organisation geteilt.

Source: email weiter...
2007-10-26

junge Welt: Minus nach G-8-Protesten

ATTAC übernimmt ein Drittel der Schulden des Kulturprogramms. Solidarität ist angesagt – 40000 Euro fehlen noch
Von Donna San Floriante

Fünf Monate nach Abschluß der G-8-Proteste in Rostock und Heiligendamm sitzt ATTAC immer noch vor einem riesigen Finanzloch. Auslöser des Defizits ist die Arbeitsgemeinschaft (AG) »Move against G 8«. Sie war von der Buchung der Künstler bis zur Bühnentechnik für das Kulturprogramm rund um die Proteste zuständig.

Source: junge Welt weiter...
2007-08-03

taz: Attac streitet über Gewalt-Frage

Nach dem G-8-Gipfel in Heiligendamm debattiert die globalisierungskritische Organisation Grundsätzliches: Solidarität mit Steinewerfern?

Peter Wahl wusste, dass es ein schwieriger Tag für ihn werden würde, zwei Monate nachdem er als Attac-Führungsmitglied in Rostock über die Steinewerfer gesagt hatte: Mit denen wollen wir nichts zu tun haben. Er hat sich vorbereitet auf einen einsamen Auftritt auf dem Podium, hat ein Zitat des Linguisten und linken Aktivisten Noam Chomsky mitgebracht, in dem von der “Fabrikation von gesellschaftlichem Konsens” die Rede ist, und sagt: “Der Kampf um die Köpfe ist doch der Ausgangspunkt von Attac.”

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2007-07-13

AG Globale Soziale Rechte (Attac Berlin): Was attackiert Attac?

Übergriff

Und wo bleibt die Bewegung? Plädoyer für offensive Globalisierungskritik

Der G8 Gipfel ist seit einem Monat vorbei, was bleibt ist Freude und Zufriedenheit über die erfolgreichen Proteste und über die dafür im Vorfeld von vielen Menschen innerhalb und außerhalb von Attac geleistete Arbeit. Wie viele andere haben auch wir als lokale Attac AG seit zwei Jahren aktiv auf diesen Gipfelprotest hingearbeitet, den wir als Kristallisationspunkt einer vielfältigen Bewegung für eine andere Welt begriffen haben.

Solidarität

Wenn die Tage von Rostock/Heiligendamm kein vergangener Höhepunkt der globalisierungskritischen Bewegung bleiben, sondern der Beginn eines neuen Höhenflugs werden sollen, gilt es bei aller Zufriedenheit auch kritische Fragen zu stellen. In den letzten Wochen wurde dies vor allem im Zusammenhang mit der „Gewaltdebatte“ getan, die bei aller erfreulichen Diversität der Beiträge zumindest eines klar gezeigt hat: Es gibt in Attac eindeutig keinen Konsens für eine Strategie, die auf Distanzierungen und damit notwendigerweise verbundenen Spaltungen innerhalb der Bewegung abzielt. Eine eben solche wurde jedoch von Attac, bzw. dessen „Sprechern“ – die von uns sonst sehr geschätzte geschlechtsneutrale Schreibweise ist hier leider aus empirischen Gründen hinfällig [1] – praktiziert.

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2007-06-28

Offener Brief von attac Leipzig an den Ko-Kreis zur Strategie und Medienarbeit sowie zum weiteren Vorgehen zu den G8-Protesten

Liebe Freunde,
Es wurde seit dem Gipfel schon eine Menge geschrieben und gesagt, auch wir haben mehr und genaueres über die Abläufe und Eure Gedanken dabei und dazu erfahren. Deshalb beschränken wir uns hier auf die Sachen, die unserer Meinung nach bisher in der Debatte zu kurz gekommen sind, oder ganz elementar und wichtig sind. Zunächst jedoch ein großes und herzliches "Dankeschön!" an alle, die viel Zeit und Kraft in Vorbereitung und Durchführung gesteckt haben und jetzt quasi gezwungenermaßen noch mehr in die Nachbereitung stecken müssen.

Worüber müssen wir nicht reden: "Die Gewaltfrage" als großes umfassendes Ganzes kann getrost unter den Tisch fallen, auch wenn sich Medien und Bewegungsteile jetzt Tage- und Monatelang damit beschäftigen. Alle Beteiligten sind sich einig, dass an diesem Samstag in Rostock jegliche Gewalt unerwünscht war und enorm kontraproduktiv gewirkt hat. Das ist unserer Ansicht nach in der Bewegung Konsens und braucht insofern nicht immer wieder durchargumentiert zu werden.

Worüber wir sprechen müssen, sind unsere Fehlleistungen in der G8-Woche, die momentane medial-gesellschaftliche Lage dazu, unser weiteres aktuelles Vorgehen und langfristige Konsequenzen.

Problematisch waren aus unserer Sicht:

1. Die Rolle, die attac teilweise in den Medien und gegenüber den Bündnispartnern eingenommen hat
2. Die Kurzsichtigkeit der Stellungnahmen auf die Samstagskrawalle
3. Unzulänglichkeiten in der Medienstrategie was die Inhalte anbelangt
4. Einige Unprofessionalitäten im Ablauf

Vorschlagen würden wir
5. Kurzfristige Medienstrategie und Aktionen
6. Einige Konsequenzen für Großereignisse / große Bündnisse

Dazu im Detail:

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2007-06-24

Berti: Hallo Peter,

also ich glaube Du machst es Dir da ein bißchen sehr einfach. Das
Problem fängt ja schon dort an, was mensch denn eigtl. als Gewalt
definiert. Dir dürfte ja bekannt sein, dass es um die Frage von
Blockaden gesellschaftliche und juristische Auseinandersetzungen gab, ob
dies als Gewalt zu werten ist. Aber darauf will ich nicht hinaus, es
zeigt allerdings, dass wenn alle Dinge nur vom Standpunkt der Gewalt
betrachtet werden, mensch leicht der Versuchung erliegt, von anderen
Faktoren zu abstrahieren.
Ich würde Dir in Deiner grundsätzlichen Ablehnung von Gewalt recht
geben. Dennoch muss mensch sich glaube ich immer von Situation zu
Situation überlegen welche Folgen die Anwendung von “Gewalt” haben
könnte und wie diese (moralisch) zu bewerten sind. Wenn wir jetzt
konkret mal von einer Demosituation ausgehen, so sind im schlimmsten
Fall Tote (ich gehe mal davon aus, dass wir dies alle ablehnen) und
Verletzungen die Folge. Aber selbst wenn die Polizisten dank ihrer
Panzerung nicht verletzt werden, so hat dies ja auch psychische Folgen,
die Polizisten fühlen sich bedroht und sehen die DemonstrantInnen als
Feinde, dies dürfte auch nicht im unseren Interesse liegen, ähnliches
dürfte für das Einwerfen von Schaufenstern gelten.

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2007-06-13

jungle world: Ein Mann schlägt zurück

Nummer 24 vom 13. Juni 2007

Man glaubt es kaum, aber die CDU und Attac haben vieles gemeinsam, nicht nur Heiner Geißler als Mitglied. von daniel steinmaier

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2007-06-13

taz: Netzwerk in Katerstimmung

Beim globalisierungskritischen Netzwerk Attac hängt der Haussegen schief - trotz des Erfolgs der Proteste gegen den G-8-Gipfel von Heiligendamm

Das Lächeln muss Werner Rätz schwer gefallen sein bei der Verkündung der Jubelmeldung: "Wir haben die größte globalisierungskritische Massenmobilisierung erlebt, die es in Deutschland je gegeben hat", triumphierte der Attac-Vertreter vergangenen Freitag bei der Bilanzpressekonferenz der Protestierer. "Mit dieser breiten Bewegung wird künftig zu rechnen sein."

Nur: Wen Rätz damit genau meinte, spezifizierte er nicht weiter - aber er wird die globalisierungskritische Bewegung als Ganzes gemeint haben, nicht etwa Attac. Denn wie es mit dem Netzwerk weitergeht, ist ungewiss. Attac steckt in einer handfesten Führungskrise.

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2007-06-13

taz: "Die Radikalen brauchen Attac"

Das Netzwerk hat eine große Glaubwürdigkeit, sagt Bewegungsforscher Ansgar Klein

taz: Herr Klein, waren die G-8-Proteste der Anfang vom Ende der deutschen globalisierungskritischen Bewegung?

Ansgar Klein: Nein, wie kommen Sie denn darauf?

Beim EU-Gipfel in Göteborg 2001 ruinierten Krawalle das Bild der schwedischen Bewegung in der Öffentlichkeit …

Das wird nach Heiligendamm nicht der Fall sein. Schon ein, zwei Tage nach den Ausschreitungen bestimmten die friedlichen Demonstranten die Bilder. Und weil viele Medien an den offiziellen Gipfel hohe inhaltliche Erwartungen stellten, wurden die Protestler mit ihren Anliegen ebenfalls wahrgenommen.

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2007-06-05

Attac will Gewalttäter bei Protesten stärker ausgrenzen

Nach den Krawallen in Rostock will das globalisierungskritische Netzwerk Attac Gewalttäter während des G8-Gipfels stärker ausgrenzen. Man wolle erkennbar gewaltbereite Personen bei den weiteren Demonstrationen «aktiv wegschicken», sagte Attac-Mitbegründer Sven Giegold dem «Kölner Stadt-Anzeiger» (Mittwochausgabe). Darunter verstehe man allerdings nur die verbale Aufforderung. Weiteres müsse die Polizei tun.

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2007-06-05

Hamburger Abendblatt: Wie unterbindet man die Gewalt? Attac- Sprecher und Polizei- Gewerkschaftschef im Interview

Von HANNA-LOTTE MIKUTEIT

ROSTOCK - Wie kann der friedliche Protest der G-8-Gegner nach den gewalttätigen Ausschreitungen von Rostock weitergehen? Das Hamburger Abendblatt sprach mit dem Attac-Sprecher Werner Rätz, der auch einer der Organisatoren der Großdemonstration in Rostock war.

ABENDBLATT: Welche Folgen haben die Ausschreitungen in Rostock für die weiteren Aktionen der G-8-Kritiker?
WERNER RÄTZ: Wir müssen noch aufmerksamer sein. Mit den Problemen auf dem Platz haben wir einfach nicht gerechnet. Die Verantwortlichen für die Blockadeaktionen sitzen jetzt zusammen, versuchen andere Konzepte zu entwickeln. Wir müssen sicherstellen, dass der Charakter der Aktionen so friedlich bleibt, wie wir es wollen.

ABENDBLATT: Rechnen Sie mit weiteren gewalttätigen Protesten?
RÄTZ: Nach den Erfahrungen vom Sonnabend müssen wir davon ausgehen, dass es möglich ist. Da sind teilweise Personen und kleine Gruppen beteiligt, die für uns fast nicht erreichbar sind. Was aber auch nicht funktioniert, ist, einfach zu sagen, wir wollen euch nicht, und dann bleiben die weg. Da muss man fantasievoller sein.

ABENDBLATT: Genau das nährt doch aber die Vorwürfe, die friedlichen G-8-Gegner schützten die gewalttätigen Krawallmacher?
RÄTZ: Das weise ich zurück. Wir wollen keine Basis für Krawalle bieten. Es ist umgekehrt. Es geht darum, für alle eine Verbindlichkeit bei den gemeinsamen Aktionen zu schaffen. Sonst gibt es eine Ausgrenzung, und dann ziehen die erst recht ihr Ding durch.

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2007-06-05

Erklärung von Attac Deutschland zu Aktionen Zivilen Ungehorsams

Erklärung
Attac Deutschland
Rostock, 5. Juni

  • Friedliche Sitzblockaden gegen G8 sind legitim und keine Gewalt

In der aufgeheizten Debatte in Folge der gewaltsamen
Auseinandersetzungen nach der friedlichen Großdemonstration am Samstag
in Rostock drohen grundlegende Bürgerrechte unter die Räder zu
geraten. Viele Menschen haben sich darauf vorbereit, mit friedlichen
Sitzblockaden gegen den G8-Gipfel zu protestieren. Attac Deutschland
ruft nicht zu den Blockaden auf und gehört nicht dem Bündnis “Block
G8” an. Zahlreiche Mitglieder des globalisierungskritischen Netzwerkes
werden sich aber an den Blockaden beteiligen. Wir haben großen Respekt
vor allen Menschen, die mit den friedlichen Mitteln des zivilen
Ungehorsams protestieren.

Sitzblockaden sind eine Ordnungswidrigkeit und keine Straftat und
insofern etwa mit Falschparken vergleichbar. Das hat das
Bundesverfassungsgericht 1995 in einem Urteil zu den Sitzblockaden von
Mutlangen klar festgestellt. Aktionen Zivilen Ungehorsams haben eine
lange Tradition in sozialen Bewegungen, die von Mahatma Gandhi über
Martin Luther King bis zur Friedensbewegung reicht.

Gemeinsam mit vielen Aktiven setzen sich die an den Blockaden
beteiligten Attac-Mitglieder im Rahmen der Kampagne “Block G8” dafür,
ein, dass die Sitzblockaden friedlich bleiben und nicht von anderen
für Straftaten missbraucht werden können. Dies sieht das Konzept von
“Block G8” von Beginn an vor.

Bereits seit einem Jahr und jetzt verstärkt bereiten sich die Aktiven
in “Block G8” in Aktionstrainings darauf vor, die Blockaden so zu
gestalten, dass sie nicht zur Eskalation beitragen und mögliche
Straftäter von vornherein ausgeschlossen werden. Eine Konfrontation
mit der Polizei wird nicht gesucht und nicht geduldet.

Attac erwartet von der Polizei, dass sie das rechtsstaatliche Prinzip
der Verhältnismäßigkeit achtet. Friedlich Blockierende dürfen nicht
verletzt werden.

Für Rückfragen:

  • Pedram Shahyar, Tel. 0175-866 6769 oder 0163-251 5571
  • Sven Giegold, Tel. 0163-560 4640

2007-06-04

Attac-Erklärung zum Ablauf der internationalen G8-Großdemonstration in Rostock

attac

attac: Schwimmen lernen in der Informationsflut…

Kreativer, friedlicher Protest in Rostock überwiegt und macht Mut

Sonntag, 3. Juni 2007

Liebe Freundinnen und Freunde,

an der Ostseeküste haben die Proteste gegen den bevorstehenden G8-Gipfel begonnen.

80.000 Menschen aus ganz verschiedenen Organisationen und Initiativen demonstrierten gestern friedlich unter dem Motto „Eine andere Welt ist möglich“. Der Rostocker Oberbürgermeister lobte den Verlauf der Demonstrationszüge zum Stadthafen, an dem eine mehrstündige Abschlusskundgebung stattfand.

Überall waren kreative Beiträge zum Protest zu sehen: farbenfrohe Transparente schmückten den Demozug, Großpuppen überwanden gemalte Sicherheitszäune, ein Patentmonster fraß Saatgut und Medikamente, rote Ballons forderten eine wirksame Entschuldung der ärmsten Länder. An ungezählten Rucksäcken flatterte unser G8-Protestwimpel.

Wir konnten zu Beginn der Abschlusskundgebung sehr zufrieden sein mit diesem Auftakt in Rostock. Die zahlreichen Demo-Mitveranstalter hielten sich ebenso wie die Polizei an die im Vorfeld getroffenen Verabredungen, friedlichen Protest zu gestalten und zuzulassen. Das Spektrum des vorbereitenden Bündnisses reichte von der Interventionistischen Linken über Attac, Gewerkschaften und christliche Gruppen bis hin zu großen NGOs wie Greenpeace.
Leider kam es am Ziel der Demonstrationen dann zu einer gewaltsamen Aktion aus der Demo heraus. Aus dem Block “Make Capitalism History” heraus wurde von Teilnehmern, die sich zu keiner Zeit in die Vorbereitungen der Demo eingebracht hatten, ein Polizeiauto angegriffen und die beiden darin sitzenden Polizisten verletzt. Daraufhin gingen mehrere Polizeieinheiten in die Demonstration. Darauf reagierten ca. 500 Demonstranten mit Steinwürfen und Feuerwerkskörpern und lieferten sich heftige Auseinandersetzungen mit der Polizei. Danach eskalierte die Situation unter Beteiligung beider Seiten weiter. Eine Beruhigung der Lage erfolgte nach aktivem Bemühen um Deeskalation durch die Veranstalter und intensiven Kontakten zwischen Demo-Leitung und Polizei.

Das globalisierungskritische Netzwerk Attac verurteilt scharf den tätlichen Angriff auf die beiden Polizeibeamten. Auch das wiederholte Nachsetzen einiger Protestteilnehmer auf die sich zeitweise zurückziehende Polizei war vollkommen verantwortungslos.

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2007-06-04

taz: Attac attackiert Autonome

“Die haben mit uns nichts zu tun”

ROSTOCK taz Peter Wahl hat die Nase voll. Der Attac-Mitbegründer stand unmittelbar daneben, als am Samstag am Ende der Demonstration die Steine flogen. Fassungslos sah er zu, wie sich Autonome und Polizisten eine Straßenschlacht lieferten. Gestern verkündete er im Fernsehsender n-tv an die Adresse der Autonomen: “Wir wollen euch nicht mehr sehen.” Bei dem sogenannten Schwarzen Block der Autonomen handele es sich “um eine Gruppe von Personen, die mit der Absicht, Krawall zu machen, angereist ist”, sagte Wahl. “Die haben mit uns nichts zu tun.”

Bislang handelt es sich nur um eine Einzelmeinung eines – wenn auch einflussreichen – Mitglieds beim Attac-Koordinierungskreis. Aber innerhalb von Attac tobt nun ein Streit, wie das globalisierungskritische Netzwerk als Demoveranstalter mit gewaltbereiten Autonomen umgehen soll. Peter Wahl forderte das Protestbündnis dazu auf, die Zusammenarbeit mit den Gewaltbereiten zu beenden.

Source: http://www.taz.de/dx/2007/06/04/a0149.1/text weiter...
2007-06-03

Attac-Erklärung zu der internationalen G8-Großdemonstration in Rostock

attac

Trotz einer friedlichen und erfolgreichen Demonstration ist es am Rande der Proteste zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen. Das globalisierungskritische Netzwerk Attac verurteilt die Angriffe auf die Polizei scharf. “Es gibt keine Rechtfertigung für diese Angriffe”, sagte Pedram Shahyar aus dem bundesweiten Attac-Koordinierungskreis.

Peter Wahl, ebenfalls Mitglied des Attac-Koordinierungskreises, betonte den zuvor friedlichen Verlauf der Demonstration. “In Rostockhaben heute 80 000 Menschen ihren demokratischen Protest gegen die unmenschliche Politik der G8 gewaltfrei und phantasievoll zum Ausdruck gebracht.” Während der Demonstration hätten die Absprachen zwischen den Organisatoren und der Polizei funktioniert. Die internationale Großdemonstration wurde von einem breiten gesellschaftlichen Bündnis getragen, das von der Interventionistischen Linken über Attac bis zu Greenpeace reicht. Alle Partner haben sich an die Vereinbarung über den friedlichen Charakter der Demonstration gehalten. “Dies war ein großer Erfolg der Monate langen Mobilisierung. Und den lassen wir uns nicht kaputt machen”, ergänzte Shahyar.

Anlass für die Eskalation nach Ende der Demonstration war nach derzeitigem Kenntnisstand der Angriff einer kleinen Gruppe Demonstranten auf einen am Kundgebungsplatz geparkten Polizeiwagen. Dabei sind offenbar zwei Polizisten verletzt worden. Danach eskalierte die Situation. An der Eskalation waren beide Seiten beteiligt. Eine Beruhigung der Lage erfolgte am Abend nach Gesprächen zwischen der Polizei und der Demo-Leitung.

“Wir hoffen, dass trotz der heutigen Vorfälle in den kommenden Tagen das politische Klima friedliche, demokratische Proteste gegen die Politik der G8 möglich macht”, appellierte Peter Wahl an alle Beteiligten.

Für Rückfragen:

  • Pedram Shahyar, Tel. 0160- 823 4377
  • Peter Wahl, Tel. 0163-251 5571
2007-06-03

attac: "Wasserwerfer und Steine bringen nichts in Reine"

Aktueller Terminhinweis heute Abend

Heute Abend, 19 Uhr, Aktion gegen Gewalt “Wasserwerfer und Steine bringen nichts in Reine”. Treffpunkt 18.30 Uhr an der Bühne im Rostocker Stadthafen.

Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland

2007-06-03

attac: KLARSTELLUNG zu dem Zitat "Wir müssen den Krieg in die Demonstration tragen"

Pressemitteilung
Koordination internationale Großdemonstration am 2. Juni
Rostock, 2. Juni 2007

KLARSTELLUNG

Verschiedene Medien zitieren einen Redner bei der Abschlusskundgebung
der internationalen G8-Großdemonstration in Rostock am gestrigen .
Samstagabend mit dem Ausspruch “Wir müssen den Krieg in die
Demonstration tragen”. In den Medienberichten wird dieses Zitat in
Zusammenhang mit den Ausschreitungen im Anschluss an die Demonstration
gebracht und als Aufruf zu Gewalt gewertet.

Dies ist falsch. Es handelt sich um ein Missverständnis oder einen
Übersetzungsfehler. Der zitierte Redner war Walden Bello von Focus on
the Global South, einem globalisierungskritischen Netzwerk in den
Entwicklungsländern. In seiner auf Englisch gehaltenen Rede sagte er
“Today, we do not marginalize the issue of war […], but make it
central to our demands. We say, the US an Britain must withdraw from
Iraq immediately.” Gemeint war also, dass es nötig ist, das Thema
Krieg in die G8-Proteste einzubeziehen. Gemeint war der Krieg im Irak.
Die Aussage bezog sich nicht auf die Auseinandersetzungen zwischen
Protestteilnehmern und Polizei am Rande der Kundgebung.

Die Kundgebung wurde während der Ausschreitungen in ihrer ursprünglich
geplanten Form abgehalten, um die Situation zu deeskalieren. Die Rede
von Walden Bello stand bereits Tage vor der Kundgebung fest und stand
in keinerlei Zusammenhang mit den Ausschreitungen.

Wir bitten eindringlich um eine klarstellende Berichterstattung.

Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland


2007-06-03

Wahl: "Wir wollen euch nicht mehr sehen"

Randale spaltet Protestbewegung

Aus Rostock berichten Florian Gathmann und Björn Hengst

Wenige Stunden genügten, um die G-8-Protestbewegung zu entzweien: Nach den chaotischen Ausschreitungen in Rostock will das globalisierungskritische Netzwerk Attac gewaltbereite Linke ausschließen. Die Autonomen dagegen rechnen weiter mit "Ärger".

Er war nicht vermummt, er hat auch keine Steine auf Polizisten geworfen, aber Tim Laumeyer muss jetzt geradestehen für das, was sich gestern in Rostock bei der Großdemonstration gegen den G-8-Gipfel ereignete. Der 30-Jährige ist Sprecher für die Interventionistische Linke, einer Organisation, die sich selbst als linksradikal bezeichnet und bei der Kundgebung den Block der rund 2000 Autonomen organisiert hat, deren Auftreten zu stundenlangen Krawallen mit Hunderten verletzten Polizisten und Demonstranten führte.

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2007-05-29

taz: g8 - countdown: Attac siegt schon vor Beginn des G-8-Gipfels

Mehr Spenden, mehr Mitglieder - Razzien und Postkontrollen haben Attac zu unerwartetem Aufwind verholfen

BERLIN taz Der bevorstehende G-8-Gipfel in Heiligendamm hat schon jetzt einen Gewinner: Attac. Im Mai traten dem globalisierungskritischen Netzwerk mehr Leute bei als in den ersten vier Monaten des Jahres. Und auch an Spenden hat die Organisation inzwischen über die Hälfte mehr eingenommen als erwartet.

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