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09.10.2005

Bericht: Die linksradikale Organisierung zum G8 2007

Am Wochenende vom 7.-9 Oktober fand in Hamburg ein Treffen statt um über die Mobilisierung gegen den G8 2007 zu beraten. Der G8-Gipfel findet 2007 im Seebad Heiligendamm statt, einem Ortsteil von Bad Doberan. Bad Doberan liegt etwa 20 km von Rostock entfernt.

Das Wochenendtreffen fand statt auf der Basis einiger vorhergehender Zusammenkünfte, Plena und Workshops. Das erste dieser Treffen fand auf dem BUKO im April statt; dort nahmen etwa 80 Personen teil. Auf dem Prekärcamp im Wendland gab es einen 2tägigen Workshop zur Diskussion verschiedener Aspekte.

Das Wochenende war mit über 200 Leuten extrem gut besucht. Teilgenommen haben Gruppen und Einzelpersonen aus verschiedenen Spektren und Ländern. Aus der Schweiz, Großbritannien, Frankreich und Polen waren TeilnehmerInnen vertreten; außerdem viele Flüchtlinge die in deutschen Flüchtlingslagern leben.
Auf dem Treffen wurden in Workshops verschiedene Themenkomplexe bearbeitet und im Gesamtplenum weiterdiskutiert: Inhalte, Praxis, Lokale Vernetzung/ Vorbereitung, Internationale Vernetzung/ Vorbereitung, Struktur und Kommunikation nach innen, Vermittlung nach außen/ Mobilisierung.

Aus allen Workshops gingen verbindliche Arbeitsgruppen (und natürlich wie immer: Mailinglisten) hervor, die konkrete Ergebnisse auf einem Folgetreffen im Januar vorstellen werden. Nächstes Jahr findet ein internationales Mobilisierungscamp in Mecklenburg-Vorpommern statt, zudem wird eine Infotour vorbereitet. Demnächst gibt es eine Homepage mit ausführlichen Texten und Terminen.
Bei der Mobilisierung für 2007 soll der Gipfel in Russland 2006 nicht ausgespart werden; eine Zusammenarbeit wurde verabredet.

Noch unklar, aber schon breit diskutiert ist die Frage wie sich die linksradikale Organisierung zu den anderen Gruppen und Bündnissen verhält, die sich bereits auf den G8 2007 vorbereiten (z.B. Attac, BUKO, Strategie- und Aktionskonferenz der sozialen Bewegungen, ESF). Auf dem Treffen waren auch VertreterInnen der Interventionistischen Linken (IL). Die IL bereitet ein Bündnis vor von autonomen Gruppen, Gewerkschaften, NGOs, Kirchenkreisen etc. Die linksradikale Organisierung könnte Teil dieses Bündnisses werden.
Bisher ist allerdings in Hamburg die Organisierungsform offengelassen worden. Auf dem nächsten Treffen soll entschieden werden ob die linksradikale Organisierung womöglich unter dem Namen "dissent!" weitergeführt wird. Dissent! ist das Netzwerk, welches für den G8 2005 gegründet wurde und nun, nach dem G8-Gipfel, in Großbritannien zu anderen Themen arbeitet.

Vor dem ersten großen Treffen in Hamburg im Oktober gab es auf dem Prekärcamp im Wendland einen 2tägigen Workshop, auf dem verschiedene Punkte für das Treffen vordiskutiert wurden. Der Workshop war gut besucht. Weitere Workshops gab es zu: G8 2006, internationale Strukturen, lokale Strukturen, Inhalte einer Kampagne, Ziele und Stationen der Mobilisierung, Art und Weise unserer Organisierung.
Außerdem hat die Vorbereitungsgruppe für Hamburg einen Workshop auf dem Sozialforum in Erfurt gemacht. Dort waren etwa 50 Leute. Das Feedback war positiv. Auf dem Workshop waren auch VertreterInnen der Interventionistischen Linken (IL). Sie haben kurz ihre Mobilisierung präsentiert.

Der Berliner Zusammenhang trifft sich auch um inhaltlich zu diskutieren. Eingeladen dazu wurde von GenossInnen, die 1988 den IWF-Protest vorbereiteten, und ihre Erfahrungen zur Diskussion stellen. Entlang der Frage "Was kritisieren wir eigentlich an den G8?" findet dieses Treffen monatlich statt.

Die Einladung für Oktober war auch auf englisch und französisch übersetzt. Obwohl das Treffen eigentlich nicht als internationales konzipiert ist, wurde sich zur Übersetzung der Einladung entschlossen. Hintergrund ist, dass Menschen mit Migrationshintergrund sowie Flüchtlingsgruppen angesprochen werden sollten .Außerdem war der Wunsch, dass auf dem Treffen auch -einige wenige- Leute aus anderen Ländern teilnehmen, z.B. aus Großbritannien, Polen und Russland.

Eine Infotour durch Mecklenburg-Vorpommern und Polen...

Die Infotour soll jetzt schon starten, um Leute vor Ort möglichst früh die Möglichkeit zur Beteiligung zu geben und ihnen nicht eine westdeutsch-dominierte Mobilisierung überzustülpen. Außerdem birgt sie die Chance, mit polnischen Gruppen zusammenzuarbeiten und, da Russland jetzt den ersten G8-Gipfel hostet, bessere Kontakte zum Widerstand in Osteuropa zu bekommen.

Internationales Mobilisierungscamp 2006

Das geplante Camp könnte zum einen inhaltlichen Charakter haben mit Workshops zu: Anti-Gentechnik, Migrationsregime, Antimilitarismus, Klima, Anticolonial, Privatisierung/ Privateigentum, Nachhaltigkeit, AntiRa/ AntiRa, Wasser global/lokal.
Außerdem soll es genügend Raum für internationale Mobilisierung und Organisierung geben. Ein Vorschlag ist, erst 3 Tage inhaltliche Workshops zu machen und anschließend weitere 3 Tage gemeinsame strategische, technische und organisatorische Fragen zu diskutieren.