in der Gießerstraße 16 (www.gieszer16.org/), Leipzig
Nach den beiden Treffen in Hamburg und Berlin ist Ende März ein nächstes Treffen angesetzt, welches Vernetzung und Organisierung der Gegenveranstaltungen weitertragen soll.
Wichtiger Schwerpunkt hierbei wird weiterhin die Diskussion um einen möglichen Themenschwerpunkt für die Mobilisierung und während der Gegenaktivitäten zum Gipfel selbst sein. Ein favorisierter Vorschlag ist, Migration zu wählen, auch, weil die Strukturen im Bereich Flüchtlingsarbeit in Mecklenburg-Vorpommern relativ gut ausgebaut sind und so weiter unterstützt würden, zusätzlich ließen diese sich sinnvoll in die Vorbereitung integrieren. Auch die Auseinandersetzung um einen möglichen Namen für das linksradikale Netzwerk und für die Wahl eines Slogans steht immer noch bevor.
In Berlin hat es eine Kontroverse um die Art und Weise wie es gewünscht wird im großen Plenum zu kommunizieren (Handzeichen/Redeleitung) gegeben und auch wie Entscheidungsfindung aussieht wurde von einer Minderheit in Frage gestellt(Konsensprinzip/Abstimmung) Es ist also dringend notwendig hier weiter zu diskutieren um das oben genannte überhaupt vorwärts bringen zu können. Ein weiterer Schwerpunkt wird wohl bei der Diskussion darum liegen, ob es gewünscht ist die PGA-Hallmarks als Basis Selbstverständnis/Orientierungsrahmen für die linksradikale Koordination zu wählen. Auch hierfür muss vorher geklärt werden wie entschieden wird.
Themen in Zukunft werden sein und waren in der Vergangenheit:
* Wie sieht der Bezug auf verschiedene Befreiungsbewegungen aus, soll dieser überhaupt bewusst hergestellt werden.
* Wie wird mit Bündnissen umgegangen, was für Bündnisse gehen wir mit anderen Gruppierungen ein und wie gehen wir mit Bündnispartner/innen um die keinen linksradikalen Ansatz haben.
* Was verbirgt sich hinter einem wir, kann es ein wir geben, wie sehen wir unser Netzwerk und wie sehen wir uns innerhalb diese Netzwerkes.
* Es ist wichtig sich im Vorfeld klar zu machen dass auch Nazis ein Interesse daran haben können gegen den G8 Gipfel tätig zu werden. Dieses sollte also ein Thema sein und es muss jetzt schon geplant werden wie mensch Antisemitismus und Nationalismus entgegenwirken kann.
* Wie können Leute aus der Region unterstützt werden ohne ihnen Entscheidungen von außerhalb aufzudrängen, aber so, dass sie sich nicht allein gelassen fühlen. Wie kann im Vorfeld ein Schutz gegen Repression aussehen oder wie kann mensch sich darauf vorbereiten, so dass im Extremfall der Schlag nicht zu hart ist.
* ... und Strategie+Praxis, Aktionen (im Vorfeld und während des Gipfels), Presse, Soliarbeit, Trauma, Mobilisierung, G8-Gipfel 2006 in St. Petersburg, ...
Vom 04. bis zum 13. August wird oder soll es in Mecklenburg-Vorpommern ein internationales Vorbereitungscamp geben, hier wird die Möglichkeit bestehen ganz viel zu vernetzen und zu organisieren und zu planen und die Umgebung zu erkunden und alle sind jetzt schonmal herzlich eingeladen dorthin zu kommen und vor allem auch aufgefordert mitzuhelfen so dass dieses Treffen überhaupt realisiert wird.
Für unsere Vorbereitungen in Leipzig ist es hilfreich wenn ihr uns bescheid gebt mit wievielen Leuten ihr kommt, damit wir abschätzen können, wieviele Schlafplätze benötigt werden: akaziex [at] yahoo.de
Hier noch mal eine kurze Zusammenfassung der wichtigen Punkte um den G8, aus einem vorhergehenden Aufruf geklaut:
-- Warum dagegen?
Die G8 - das ist die "Gruppe der acht" Regierungschefs der weltweit mächtigsten Industrienationen. In dieser Runde wird vorgegeben, nach Lösungen für die Probleme der Welt zu suchen: Hunger, Krieg und Umweltzerstörung sollen bekämpft werden, während tatsächlich aber das kapitalistische System ausgebaut und stabilisiert wird, welches diese Probleme erst produziert. G8-Treffen sind wichtige Orte, an denen die Industriestaaten die Möglichkeit haben, ihre Interessen zu koordinieren und die neoliberale Globalisierung noch effizienter und gnadenloser zu planen und durchzusetzen.
In den vergangenen Jahren konnte kaum ein Gipfeltreffen ungestört durchgeführt werden: ob gegen die G8 in Genua und Evian, gegen IWF/Weltbank in Prag und schon 1988 in Berlin, gegen die WTO in Seattle - Widerstand ist die offensichtliche und immer lauter werdende Antwort auf diese herrschende Ordnung. Seit den Protesten in Genua 2001 werden die G8-Treffen nicht mehr in den Metropolen abgehalten und in teils schwer zugängliche (und leichter zu kontrollierende) Landstriche verlegt.
Im Sommer 2007 kommt der jährliche G8-Gipfel nach Deutschland. Das Treffen wird im Kempinski Grand Hotel in Heiligendamm in Mecklenburg-Vorpommern stattfinden, ein exklusiver Kurort direkt an der Ostsee. Heiligendamm liegt ca. 20km westlich von Rostock, 200km von Berlin.
Der G8-Gipfel in Deutschland ist also eine gute Möglichkeit der "Gruppe der acht" zu zeigen für wen sie NICHT spricht. Zudem bietet der Gipfel viele Ansatzpunkte konkreter gesellschaftlicher Intervention. Nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern gibt es viele "Teilbereichsbewegungen", deren Arbeitsfelder auch mit der Politik der G8 zu tun haben: Gentechnik, Atom- und Energiepolitik, Privatisierung, Migrationspolitik, Rassismus, Militarisierung, Patriarchat etc. 2004 gab es eine Anti- Lager-Tour auch durch Mecklenburg-Vorpommern, bei der gegen die verschiedenen rassistischen Repressionsformen wie Lager und Abschiebungen protestiert wurde.
-- Warum jetzt schon mobilisieren?
Wir haben zwei Jahre Zeit, die wir für die Schaffung von Kommunikations- und Diskussionsstrukturen nutzen wollen, damit die undogmatische Linke gestärkt in die Proteste hinein- und vor allem gestärkt daraus wieder herausgeht. Diese Proteste zu organisieren ist eine immense Arbeit und braucht viele Menschen. Medien- und Öffentlichkeitsarbeit muß organisiert, Texte geschrieben und die Vernetzung vorangetrieben werden. Regionale und internationale Vorbereitungstreffen müssen auf die Beine gestellt und neue Kontakte gesucht werden. Es braucht Leute die einen tragfähigen Legal Support aufbauen, und nicht zu spät müssen verschiedene Arbeitsgruppen konstituiert sein: Convergence Center, Demosanität, Kochen, Schlafen + Transport. Und vor dem eigentlichen Gipfel sollen ja auch noch Aktionen, Camps und inhaltliche Auseindersetzungen stattfinden. Und dann muß auch noch mit NGOs, Gewerkschaften, politischen Splittergruppen und der Lokalregierung gestritten werden (naja, nicht zuletzt ist der nächste G8-Gipfel 2006 zunächst in Russland. Den Widerstand dort wollen wir natürlich auch unterstützen).
Die PGA Eckpunkte:
1.Eine klare Ablehnung von Kapitalismus, Imperialismus und Feudalismus; und aller Handelsabkommen, Institutionen und Regierungen, die zerstörerische Globalisierung vorantreiben.
2.Wir lehnen alle Formen und Systeme von Herrschaft und Diskriminierung ab, einschließlich aber nicht beschränkt auf Patriarchat, Rassismus und religiösen Fundamentalismus aller Art. Wir anerkennen die vollständige Würde aller Menschen.
3.Eine konfrontative Haltung, da wir nicht glauben, dass Lobbyarbeit einen nennenswerten Einfluss haben kann auf undemokratische Organisationen, die maßgeblich vom transnationalen Kapital beeinflusst sind.
4.Ein Aufruf zu direkter Aktion und zivilem Ungehorsam, Unterstützung für die Kämpfe sozialer Bewegungen, die Respekt für das Leben und die Rechte der unterdrückten Menschen maximieren, wie auch den Aufbau von lokalen Alternativen zum Kapitalismus.
5.Eine Organisationsphilosophie, die auf Dezentralisierung und Autonomie aufgebaut ist
Es ist möglich sich auf die bundesweite emailliste zu setzen indem mensch eine mail an folgende emailadresse schickt: g8-2007-subscribe [at] lists.riseup.net