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2009-07-12

nog8 demo l' aquila

11.07.2009

Mit 10000 haben wir gestern "das Herz gehabt" (1) in L' Aquila auf die Straßen zu ziehen. Mit 10000 haben sind wir durch die Straßen einer verwüsteten, geisterhaften Stadt gezogen, die mit Zynismus von der italienischen Regierung als Bühne der Inszenierung des Gipfeltreffens der acht "Großen der Erde" gewählt wurde. Um uns, die Stille. Die Stille der im Stacheldraht eingekapselten Zeltstädte, in denen die tausend Schwierigkeiten derer begangen werden, die gerne wieder beginnen möchten, ein normales Leben zu leben.

Während wir gegen die Großen der Erde aufliefen, galten unsere Gedanken auch ihnen, die zweimal Opfer der Profitlogiken sind, die ihre Häuser haben einstürzen lassen und derer, die mit ihrem Unglück Spekulation betreiben (und wir meinen nicht nur die Regierung...! ). Unter Abweisung der Provokationen haben wir bewiesen, dass wir in der Lage sind, ein wichtiges und langfristiges Ziel wie die harte und engmaschige Kritik der Verwaktungsorgane der Krise nicht aus den Augen zu verlieren, und gleichzeitig an der Seite der vom Erdbeben getroffenen Bevölkerungen zu stehen.

mani aquila 10 lug

Während des gestrigen Tages haben wir nicht nur Solidarität gebracht, sondern auch und vor Allem unsere Unterstützung, damit das Erdbeben und das Leid der getroffenen Bevölkerungen in Zukunft nicht zum Spekulationsgrund weniger werden - und wir werden es weiter tun. Wir wissen, dass es die schwäöcheren Subjekte sind, die Gefahr laufen, doppelt geschlagen aus diesr Situation heraus zu kommen: jahrelang ohne sichere und stabile Behausungen, und einem "Wiederaufbau von Oben" ausgeliefert, der die Prozesse der Demontage des lokalen Produktionsgefüges weiter verschärfen wird, die sich schon seit Jahren so auswirken, dass sie die Zukunft von tauesenden von Arbeitern und ihrer Familie in Frage stellen.

Wir sind an ihrer Seite und werden es weiter sein, in dem wir die Logik der diffusen "Ausnahmezustandsverwertung", die nicht nur versucht, uns das Recht auf Protest gegen den G8 abzusprechen, sondern täglich auch das Recht auf Kommunikation, Information und Protest der Erdbebenopfer plündert.

Es ist im Namen der Sicherheit, der "Gefahr der Unterwanderung", dass ein Klima des Terrors um die Mobilisierungen gegen den G8 geschaffen wurde, dass man in den Zeltstädten außerordentliche Sicherheitsmaßnahmen aufgezwungen hat, damit legitimer Unmut nicht zu Protest wird und dabei der Kontrolle durch die Regierung und die parlamentarischen Opposition entgleitet.

Wir lehnen diese Logik ab, und wir versprechen, sie anzuprangern!

Wer terrorisiert, kontrolliert, anzeigt, repressiv unterdrückt, legt gerade viele, zu viele Widersprüche offen. Die Bewegungen und all jene, die für die Ungerechtigkeiten dieses Systems bezahlen vergessen nicht, und sie sind dabei, den Kopf zu erheben!

A.d.Ü.:

(1) Silvio Berlusconi hatte bei Bekanntgabe der Verlegung des Gipfelstandorts von La Maddalena auf Sardinien in das Erdbebengebiet verkündet, dass die "no global" nicht das Herz haben würden, eine schon schwer versehrte Region heimzusuchen.

Source: http://www.flickr.com/photos/cau_napoli/sets/72157621153599993/