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2011-01-24

Das Genua-Verfahren gegen die volXtheaterkarawane ist eingestellt! Es lebe das volXtheater!!

Die Karawane wird nun aufgelöst, das volXtheater harrt neuer Aktivitäten und beehrt sich zum Fest am Freitag, 4. Februar 2011, ins Ernst-Kirchweger-Haus einzuladen.

Aussendung des volXtheaters

Seit Oktober 2010 ist es fix: das Verfahren gegen die volXtheaterkarawane in Genua wurde von der italienischen Justiz offiziell eingestellt. Begründet wird die Einstellung des Verfahrens damit, “dass trotz (…) Indizienlage in den weiteren Ermittlungen durch die Kriminalpolizei keine Anzeichen gegen die Verdächtigen festgestellt werden konnten” und “dass die Hypothese der Bandenbildung verworfen werden muss”1).

Zur Erinnerung:

Das volXtheater wurde 1994 im Ernst-Kirchweger-Haus (EKH) in Wien-Favoriten gegründet. (Politische) AktivistInnen eigneten sich Theater als politisches Ausdrucksmittel an. Verschiedene Bühnenstücke wurden gespielt, unter anderem die “Dreigroschenoper” von Berholt Brecht, “Bezahlt wird nicht” von Dario Fo, “Penthesilea” von Heinrich von Kleist. Immer wieder wurden aus politischem Anlass Strassentheateraktionen durchgeführt, um zum Beispiel gegen die österreichische Flüchtlingspolitik, die europäische Abschottungspolitik und gegen die erste Militärparade nach 1945 in Wien aufzutreten. Mit dem Regierungswechsel in Österreich im Jahr 2000 (Schwarz/Blau) wurden die Aktionen vom klassischen Theaterraum zunehmend auf die Straße verlagert.

2001 wurde als ein Projekt des volXtheaters die volXtheaterkarawane gegründet um in Zusammenarbeit mit dem internationalen noborder-Netzwerk Orte des Widerstandes gegen den Kapitalismus und das europäische Grenzregime zu bereisen. Von der österreichisch-ungarischen Grenze (“Mock-Denkmal”) ging es im Juni und Juli 2001 nach Salzburg zum Treffen des WEF (World Economic Forum), weiter zum noborder-Camp in Lendava/Slowenien und zum PartisanInnenmuseum in Eisenkappel/Kärnten und danach nach Genua, um an den Protesten gegen den G8-Gipfel teilzunehmen. Abschließend wollte die Karawane zum noborder-Camp in Frankfurt am Main weiterreisen.

Am 22. Juli 2001 wurden 25 TeilnehmerInnen der volXtheaterkarawane nahe Genua verhaftet. Schwere Vorwürfe wurden erhoben, u.a. wurden sie bezichtigt, Mitglieder einer “terroristischen Vereinigung” und des “schwarzen Blocks” zu sein und an der “Zerstörung Genuas” im Zuge der Demonstrationen gegen den G8-Gipfel beteiligt gewesen zu sein. Während des G8-Gipfels in Genua von 18. – 22. Juli 2001 war es zu massiven Demonstrationen mit mehreren hunderttausend TeilnehmerInnen gegen dieses Treffen gekommen. Die Polizei antwortete mit Gewalt – einer der DemonstrantInnen – Carlo Giuliani – wurde von einem Polizisten erschossen. Hunderte wurden verhaftet, 10 AktivistInnen aus Italien wurden zu 8 bis 15 Jahren Haft verurteilt, sie warten derzeit auf die Entscheidung der Berufungsverhandlung am Obersten Gericht.

Nach dreieinhalb Wochen Untersuchungshaft wurden die 25 TeilnehmerInnen der volXtheaterkarawane im August 2001 freigelassen, bis Oktober 2010 war jedoch nicht klar, ob es zu einem Prozess und zur Kriminalisierung der politischen Aktivitäten der volXtheaterkarawane kommen wird oder nicht.

Die volXtheaterkarawane wird nun mit dem Fest am 4. Februar 2011 im EKH aufgelöst. Das volXtheater existiert weiter und harrt neuer Projekte.

Freitag, 4. Februar 2011, im EKH, Wielandgasse 2 – 4, 1100 Wien

volXtheater Liederabend + Nitro Mahalia + las pulgas + Dj Izc
ab 19 Uhr: Ausstellung + Filmscreening, Audio Genova Sample, Lecka Essen, Cocktails, Genova G8 Legal Support Tombola

Soli für 1. März 2011 MigrantInnenstreik und Sans Papiers

Einstellung aller Verfahren gegen AktivistInnen!!

No border
No nation
Stop deportation

Wiener Neustadt muss Genua werden! Sofortige und bedingungslose Einstellung der Prozesse zur Kriminalisierung des politischen Engagements von TierschützerInnen!

Infos:
http://no-racism.net/volxtheater
http://no-racism.net/noborderlab
http://no-racism.net/nobordertour
http://no-racism.net

Anmerkung 1) Zitate aus dem Einstellungsbescheid der Staatsanwaltschaft Genua vom August 2010

Source: http://no-racism.net/article/3649/