Von der Dringlichkeit radikaler Antworten
Plakatprojekt im Rahmen der Mobilisierung gegen das G-8-Treffen in Heiligendamm nahe Rostock in Germany vom 6. bis 8. Juni 2007
Beteiligte KünstlerInnen:
Artist Without Walls (Israel/Palästina), bankleer (D), open circle (Indien), Mansour Ciss (Senegal), Markus Dorfmüller (D), Petra Gerschner (D), Marina Grzinic (Slowenien), Oliver Ressler (A), Walter Seidl (A) und Allan Sekula (USA)
Das Kunstprojekt HOLY DAMN IT versteht sich als künstlerische Intervention im Prozess der politischen Auseinandersetzungen um gesellschaftliche Alternativen im Rahmen der internationalen Protest- und Widerstandsbewegungen gegen das Treffen der G8-Staaten in Heiligendamm bei Rostock 2007.
Zehn internationale KünstlerInnen und Künstlerkollektive werden jeweils ein Plakat gestalten: Die künstlerischen Beiträge setzen sich mit den herrschenden Verhältnissen und aktuellen Fragen und Diskursen der sozialen Bewegungen gegen die kapitalistische Globalisierung auseinander: Mit Privatisierung, Verwertung und Ausbeutung von Menschen und Ressourcen, Krieg, Folter und einer eskalierenden Militarisierung nach innen und außen als globalem Dauerausnahmezustand genauso wie mit sexistischer Gewalt und patriarchalen und rassistischen Herrschaftsverhältnissen. Aber auch mit der Macht der globalen Bildproduktion des Kapitalismus, der auf dem G-8-Treffen in Heiligendamm geplanten Privatisierung von Wissen, Ressourcen, Bildung und Erziehung sowie der sozialen und ökologischen Enteignung und der Repression gegen all jene Menschen, die andere Vorstellungen von einer emanzipativen und solidarischen Kultur und Gesellschaft haben. Inhalt des Projekts ist deshalb auch die Suche nach jener anderen Welt, die nicht nur möglich, sondern längst weltweit Realität ist, durch die Interventionen und Projekte von selbstorganisierten Initiativen, Gruppen und Bewegungen von unten.
50 000 Plakate gegen G 8
Jedes Plakat der zehn beteiligten KünstlerInnen und Künstlerkollektive wird in einer Auflage von 5000 Exemplaren im Format A 2 vierfarbig gedruckt und verbreitet: Die Plakate werden in Deutschland auf verschiedenen Bündnistreffen für die Mobilisierung zu den Gipfelprotesten kostenlos zur freien Verfügung gestellt und zum Plakatieren verteilt.
In verschiedenen Städten finden außerdem ab Ende April 2007 Präsentationen des Plakatprojekts statt - in politischen Kulturinstitutionen und an Kunstorten, die Schnittstellen zwischen Kunst und Politik bilden. Dort sollen ebenfalls Plakate zum Mitnehmen ausliegen. Je nach Ort werden zur Eröffnung Veranstaltungen stattfinden.
Außerdem wird es eine von den KünstlerInnen signierte Edition in einer Auflage von 200 Exemplaren (mit je allen zehn Plakaten) geben, die bei den Präsentationen verkauft werden können. Der Erlös soll für die Unterstützung von Opfern polizeilicher Gewalt und Willkür bei den Gipfelprotesten verwendet werden.
Das Plakatprojekt wird auch im zentralen gemeinsamen Mobilisierungsmagazin der linken Zeitungsprojekte Fantomas/Arranca/So oder So vorgestellt und in der Massenzeitung der Mobilisierung im Frühjahr.
Auf dieser Webseite des Kunstprojekts sind alle Motive ab April als Serie abgebildet, mit kurzen Infos zum Projekt, den beteiligten KünstlerInnen, Texten sowie den Ausstellungsorten und Veranstaltungsterminen und Infos zur Mobilisierung.
Orte der Präsentation und Kooperation
(Stand: 11. Februar):
Berlin: Neue Gesellschaft für Bildende Kunst (NGBK)
Hamburg: Feld für Kunst/Rote Flora
Graz: Forum Stadtpark
Wien: Fluc
Bern: Kulturzentrum Reitschule
Zürich: Shedhalle
An manchen Orten ist noch eine Videolounge (Video-, Buch- und Textarchiv) geplant: Mit Infos zur Mobilisierung sowie Kurzvideos und künstlerischen Arbeiten der zehn beteiligten KünstlerInnen und/oder Kataloge.
[www.holy-damn-it.org]