2010-07-21 

„LOST IN REPRESSION?

-CONTROL YOURSELF!-“

Vom 19.07 – 24.07 wird in Hamburg im Centro Sociale eine Veranstaltungsreihe unter dem Motto: „LOST IN REPRESSION? – CONTROL YOURSELF“ stattfinden.
Am 20. Juli 2010 jährt sich zum 9. Mal der Todestag von Carlo Giuliani. Wir nehmen dies zum Anlass, Repression und Polizeigewalt wieder stärker zu thematisieren.

Nicht nur der tödliche Schuss, auch die darauf folgenden beispiellosen Übergriffe der italienischen Polizei in Genua erfüllen uns immer noch mit Erschrecken und Fassungslosigkeit. Die Konsequenzen der massiven Repression 2001 in Genua, waren 2009 in l´Aquila deutlich zu spüren. Einerseits führte die kurzfristige Verlegung des Ortes, andererseits die Angst, die nicht nur bei italienischen Genoss_Innen, sondern europaweit existierte zu leeren Straßen, zu kaum vernehmbarem Protest. Die Lähmung des Widerstands war quasi das Ende der offensiven Bewegung der Globalisierungskritiker_Innen in Italien bis heute.

Plakat

Nicht nur in Genua, sondern überall wo Widerstand existiert, wo Menschen sich weigern bis zur endgültigen Betäubung zu konsumieren und gegen den Normalzustand aufbegehren, durchdringen staatliche Maßnahmen unseren Alltag. Sie können Hausdurchsuchungen, Festnahmen, Anquatschversuche, bis hin zu gewalttätigen Übergriffen seitens der Polizei sein. Ebenso können sie sich durch Kommunikationsüberwachung, Personenkontrollen und vieles mehr ausdrücken.
Repression ist mehr als wir vielleicht in erster Linie denken. Sie ist vielseitig, umfangreich und subtil. Sie will uns lähmen, kontrollierbar machen und ist dementsprechend auf allen Ebenen der Gesellschaft zu bemerken.
Im kapitalistischen Normalzustand scheint fast jeder Mensch in erster Linie verdächtig, diesem nicht willenlos ergeben zu sein. Kameraüberwachungen an jedem un-/möglichen Ort verwundern heutzutage kaum noch einen Menschen. Sie scheinen sogar zunehmend gewollt. Das von Medien, Politik und der Gesellschaft produzierte Verlangen nach grenzenloser Sicherheit legitimiert so den Überwachungsstaat.
In der Aktionswoche möchten wir zusammen mit euch auf verschiedenen Veranstaltungen darüber diskutieren, inwiefern uns Übergriffe seitens des Staates in unserer alltäglichen Praxis beeinflussen und wo wir Möglichkeiten sehen diese ins Leere laufen zu lassen. Solidarische und inhaltliche Zusammenarbeit, Vernetzung und die Entwicklung neuer Strategien können uns aus einem oft ohnmächtigen Zustand hin zu einem produktiven, progressiven und konstruktiven Handeln verhelfen.
Kommt nach Hamburg und nehmt teil an der Veranstaltungswoche und der Demonstration am 24. Juli!

Bleibt resistent!
Werdet offensiv!

Nella Faccia & Unterstützer_Innen

Files:

lostinrepression.pdf  [Plakat]  application/pdf  3.1 MB