2009-07-08 

Rom: Die Welle wehrt sich: Friedliche, von der Finanzpolizei gestürmte Demonstration

Die Demonstration, erklärt Valerio vom sozialen Zentrum Acrobax, ist vom Fachbereich Architektur losgezogen. Von dort aus hat sie sich in Richtung Piazzale della Piramide bewegt. "Wir sind nur einige Minuten an der Porta San Paolo stehen geblieben, die Demonstration war ruhig und friedlich, wie man auch in den Bildern erkennen kann, die bereits im Internet und in den Tageszeitungen die Runde gemacht haben. Als wir auf dem Piazzale della Piramide angekommen sind, haben wir uns in Richtung des Eingangs zum U-Bahnhof bewegt. Die Finanpolizei ist uns aber zuvor gekommen. Sie hat die Eingänge blockiert und uns anschließend gestürmt.

Pic: Rome

Da sind wir auf die andere Seite des Platzes gezogen, aber die Militärs haben uns wieder gestürmt. Bis dahin war die Demonstration absolut friedlich gewesen. Kein Wurf von Gegenständen, keine Sachbeschädigung, nur einige Sprechchöre. Es ist erst auf dem Rückweg so gewesen, dass der eine oder andere Müllcontainer umgeworfen wurde, während wir wieder zum Fachbereich Architektur flüchteten.
Die Finanzpolizei hat uns mit den Jeeps bis in das Testaccio Viertel hinein verfolgt, wo sie uns mindestens drei mal weiter gestürmt hat".

"Da hat die Menschenjagd begonnen", ergänzt ein weiterer Demonstrant. "Beamte, die sowohl in Uniform als auch in Zivil waren, haben uns bis in Bars und Restaurants verfolgt, mancher ist auch in die Wohnungen von Anwphnern, die uns geholfen haben geflüchtet. Ich habe gesehen, wie jemand von sich aus dem dem fahrenden Jeep hinauslehnenden Polizisten gepackt wurde, um ihn während er rannte, zu blockieren".

"Es ist uns nicht bekannt, wieviele den 35 Verhaftungen am heutigen Vormittag in Haftbefehle umgewandelt werden. Die Anwälte sagen uns dass voerst alles möglich ist. Vielleicht wird es einer sein, vielleicht alle", erklärt Valerio. Momentan ist von 10 Haftbefehlen die Rede.