2009-04-13 

NATO-Gipfel 4.4.09 - ZEUGEN GESUCHT!!!

Wer kann Aussagen zu meiner Festnahme am 04.04.2009 um ca. 17:00 Uhr in der Straße “Route de L´ile des Epis” in Straßburg machen.

Ich bin mit dem Bus Nr. 1 des “No-Nato Bündnisses” (Abfahrt in Berlin-Südkreuz am Freitag, den 3.4.09 um 21.30h) zur Demo gefahren, wurde dort in Polizeigewahrsam genommen und befinde mich seit dem in Frankreich in U-Haft, da mir Gewalt und Widerstand vorgeworfen wird.

Um Gerechtigkeit walten zu lassen ist es für mich absolut wichtig Zeugen zu finden, die am Ort des Geschehens waren und bereit sind zu meiner Entlastung Aussagen zu machen.

Zu meiner Person:

Name: Matthias / ca. 1,85m groß / mittelblondes Haar, beidseitig kurz rasiert (leichter Iro-Schnitt) / Schwarzer Rucksack / Grau-Schwarze Kleidung / man würde mich 25-30 Jahre alt schätzen
zur Erläuterung:
Dieser Bericht wurde von mir persönlich verfasst und als Brief an meine Angehörigen geschickt, mit der Bitte ihn zu veröffentlichen.

Gedächtnisprotokoll

Ich war mit 5 Leuten aus dem Bus (1 Junge/4 Mädchen) bei der Anti-Nato Demo, als diese in einem Industriegebiet vor einer Einsenbahnbrücke gestoppt wurde. Der Grund für den Stop ergab sich aus einem Feuerwehreinsatz (siehe Punkt 1 auf der Karte) auf der geplanten Demo-Strecke. Wegen der Löscharbeiten hatte die Feuerwehr das Gebiet gesperrt und die Polizei blockierte die Strecke an einer Eisenbahnunterführung (Punkt 2).
Nach etwa einer halben Stunde griffen mehrere Dutzend Leute (vorwiegend Migranten aus den Vororten?) die Polizei mit Steinen (Punkt 3) an. Diese antwortete ihrerseits mit Tränengaseinsatz. Durch das Tränengas verzogen sich die meisten Menschen im vorderen Teil der Demo, bis auf die Steinewerfer. Ich entfernte mich auch und fand meine Gruppe aus dem Bus links vom Bahndamm wieder (Punkt 4).
Da der Weg durch die Krawalle versperrt war, wussten wir nicht wohin (Punkt 5) wir gehen sollten. Ein ältere, einheimischer Mann der deutsch sprach und eine Karte hatte sagte uns, wo wir langgehen sollten. Er führte uns links von der Eisenbahnunterführung über die Bahngleise (Punkt 6).
Nur ein Mädchen (lange, rote Haare) aus meiner Busgruppe war noch dabei – die anderen bleiben zurück. Insgesamt waren wir so 15 Personen, die sich von dem alten Mann “führen” ließen. Über den Bahndamm rüber, kamen wir in einem Hof eines Mehrfamilienhauses, in dem auf einem Spielplatz viele Kinder und Eltern waren, an (Punkt 7). Um auf die Straße zu gelangen, gingen wir dem alten Mann hinterher durch einen Hausflur vom Hof zur Straße (namentlich “Route de L´ile des Epis”). Ich war einer der letzten die das Haus verließen und sah, wie die Menschen vor mir nach links weg liefen (Punkt9).
Als Ich aus dem Haus kam, kamen mir von rechts 2 Polizisten (xx) entgegen, die ohne Vorwarnung gegen mich Pfefferspray einsetzten. Um dem zu entgehen drehte ich mich nach links uns sah von der Straße her einen weiteren Beamten (x) auf mich zu rennen. Im Bewusstsein, nichts getan zu haben und an diesem Ort auch keine Ausschreitungen/Krawalle waren, lief ich nicht weg, sondern wurde von letzterem Polizisten festgenommen (Punkt 8). Ich leistete keinerlei Widerstand. Der Polizist drücke mich zu Boden und legte mir Einweg-Fesseln an. Anschließend wurde ich zum Polizeiwagen (Punkt 10) gebracht, der sich ungefähr vor der Hausnummer 25 der Route de L´ile des Epis befand und nur etwa 10-15m vom Ort der Festnahme entfernt war. Ich mußte mit 2 weiteren Gefangenen, die bereits im Wagen saßen ca. 2 Stunden warten.

Bis spätestens Anfang Mai muß ich meine Verteidigung vorbereitet haben, wenn jemand was zu meiner Entlastung beitragen kann, meldet Euch bitte unter angegebener email-Adresse:

zeugenmatthias@web.de

die Zeit läuft – Danke Euch