2009-04-03 

Zwei Polizisten bei Anti-NATO-Protest in Straßburg verletzt

Bei neuen gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen NATO-Gegnern und Ordnungskräften sind in Straßburg zwei Polizisten leicht verletzt worden. Die Ausschreitungen begannen nach Angaben eines Polizeisprechers, als Gegner des NATO-Gipfels versuchten, aus ihrem "Protest-Lager" am Rande der Stadt ins Straßburger Zentrum zu gelangen. Demonstranten warfen nach Polizeiangaben mit Pflastersteinen auf Polizisten und Gendarme. Diese setzten Tränengas und Wasserwerfer ein.

Bild: Strasbourg

Zuvor waren zwei Kleinbusse mit rund hundert als Clowns verkleideten Gipfelgegnern an der Zufahrt zu dem Camp gehindert worden. Sie gehören einer "revolutionären Clown-Armee" an, die gegen den Gipfel zum 60-jährigen Bestehen der NATO protestieren will. Am Vorabend waren im gleichen Viertel 300 militante Gipfelgegner vorübergehend festgenommen worden. Sie hatten zuvor ein Dutzend Bushaltestellen demoliert und Papierkörbe angezündet.

Friedlich verlief dagegen am Nachmittag eine Demonstration von NATO-Gegnern in Baden-Baden. Daran beteiligten sich nach Polizeiangaben rund 500 Demonstranten. 5000 Polizisten schirmten die 28 Staats- und Regierungschefs der 28 NATO-Staaten ab, die am frühen Abend zu einem Essen im Kurhaus eintrafen.

Am Samstag ist in Straßburg eine Großkundgebung "Stop NATO" geplant. Dazu erwartet die französische Polizei bis zu 30.000 Teilnehmer. Ein Teil von ihnen will zunächst in der badischen Grenzstadt Kehl demonstrieren und dann über die Rheinbrücke zu der Kundgebung stoßen. Die Polizei drohte mit einem harten Vorgehen gegen Störer.

Den Auflagen zufolge dürfen sich die Demonstranten nur auf einer rund sieben Kilometer langen Strecke im Gebiet des Straßburger Rheinhafens bewegen - weit entfernt von der hermetisch abgeriegelten Innenstadt und dem Kongresszentrum, wo die Beratungen der Gipfelteilnehmer geplant sind. Der Gipfel soll am Samstagnachmittag zu Ende gehen.