2009-03-19 

Strasbourg:Abkommen über das Zeltlager der NATO-Gegner in Gefahr. Haus-und Geländebesetzungen angedroht!

Offenbar ist es -laut Dernières nouvelles d' Alsace - Eintrag 20.30 Uhr- zu einem Zerwürfnis gekommen zwischen den Verhandlungspartnern der NATO-Gegner und der zuständigen Präfektur. Dem Vernehmen nach soll es zu Drohungen gekommen sein, im Nichteinigungsfall leerstehende Häuser und Plätze zu besetzen. (squatter nach dem französischen Fachausdruck)

Renaud hat vor der Presse angedeutet, dass die Präfektur sich weigert, versprochene Strohballen und Holz zu liefern und vor allem die ebenfalls versprochenen elektrischen Installationen nicht einrichten will. Laut ihm macht sich die zuständige Behörde die politische Eigenart der Zusammenkunft und dementsprechend der Unterkünfte nicht klar, sondern behandelt die ganze Angelegenheit stur nach dem Muster großer Sportveranstaltungen oder Open-Air- Konzerte, bei denen strengere Auflagen üblich sind. Von einer Vereinbarung zum einfachen Gebrauch des Platzes und der Räume kann keine Rede mehr sein. Und doch war das zu Beginn der Verhandlungen so vorgesehen.

Bild: Ganzau

Doni geht darüber hinaus, und verdächtigt die Behörden, das Lager einfach sabotieren zu wollen- zwei Wochen vor dem Anmarsch der diversen Regierungschefs und Militärs.

Jérôme schließlich droht offen mit der Besetzung von leerstehenden Gebäuden und Plätzen. "Die Polizei wird zehn von uns oder hundert oder tausend räumen- aber wir sind Ameisen.Alle werden sie nie rauswerfen können.. Für das ganze Stadtgebiet rechnet Jérôme mit 15oo leerstehenden Wohnungen..

Die gesamte Vorbereitungsgruppe hat in einer Verlautbarung jede Verantwortung abgelehnt für alle Störungen, alles Durcheinander und alle Missklänge, die im Rahmen einer solchen massenhaften Besetzung sich ergeben.

Verantwortlich für all das wäre im Fall einer endgültigen Nicht-Einigung einzig und allein die Präfektur.

Präfekt Marc Rebière hat mehrfach seine Besorgnis ausgedrückt wegen der Gefahren des Über-die-Stränge-Schlagens. Wie seine deutschen Kollegen sieht er jetzt schon ganz deutlich gefährliche "Kommando-Strukturen"

Kein einziges Gipfeltreffen sei bisher völlig gewaltlos abgelaufen. Deshalb -so der Präfekt- sieht er sich einer wirklichen Gefahr gegenüber.

Zusätzlicher Streitpunkt: die NATO-Gegnerinnen und -Gegner weigern sich, vorgeschriebenen Demo-Routen zu folgen, die irgendwo durch die Pampa führen.

Quelle: DNA -online 18.3.09 20.30 Uhr
AutorIn: dernières nouvelles d' Alsace / sinngemäß a.Französischen wiedergegeben fg