2009-02-28 

Keine Anti-NATO-Demonstration in Straßburger Stadtmitte

Straßburg (ddp-bwb). Die Stadt Straßburg will beim NATO-Gipfel Anfang April keine Gegendemonstration in der Stadtmitte zulassen. «Eine solche Demonstration darf auf keinen Fall in der Stadtmitte oder in ihrer Nähe erlaubt werden», sagte Robert Herrmann, der stellvertretende Straßburger Bürgermeister, in einem ddp-Interview. Er fürchte mögliche Krawalle mit der Beteiligung von «Splittergruppen».

Dies gelte um so mehr, als die Veranstalter des am 4. April in Straßburg stattfindenden Gegen-Gipfels «keine Garantie über die Beherrschung dieser Demonstration« abgeben wollten. «Wir wollen aber nicht unsere Stadtmitte renovieren, die wir eher angenehm finden», betonte Herrmann.

Bild: Riot

Auf Wunsch der Veranstalter solle ein «Dorf» für die Gegendemonstranten errichtet werden. Laut Herrmann hat die Stadt ein Gelände fünf Kilometer südlich von Straßburg vorgeschlagen, auf dem 6000 Personen übernachten könnten. «Ein Vorschlag wurde gemacht, aber die Diskussionen gehen weiter», sagte er. Die Veranstalter dieses Gegen-Gipfels hatten das Tempo der Verhandlungen mehrfach kritisiert.

Herrmann lehnte es vorerst ab, die Gesamtkosten der Vorbereitungen für Straßburg zu beziffern. «Wir haben noch keine definitiven Zahlen», sagte er. Es werde aber weniger kosten «als eine Abfahrt der Tour de France». Die elsässische Stadt hatte im Jahre 2006 diese Veranstaltung organisiert.