2009-02-16 

Berlusconi löst Kontroverse um Statuen bei G-8-Gipfel aus

Rom (AP) Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi sorgt mit ausgefallenen Ideen wieder einmal für Ärger: Seine Pläne, den Gästen beim G-8-Gipfel im Juli zwei altertümliche Bronze-Krieger aus dem Nationalmuseum in Reggio Calabria zu präsentieren, stößt nicht nur bei Kunstliebhabern auf Widerstand. Auch die Mehrheit der Bevölkerung ist dagegen, dass die zwei aus dem 5. Jahrhundert vor Christus stammenden Statuen ihren angestammten Platz im Nationalmuseum vorübergehend
verlieren sollen. Tausende Italiener haben seit Bekanntwerden der Pläne in der vorigen Woche in Internetforen unter dem Motto «Hände weg von den Riace-Kriegern» ihrem Ärger Luft gemacht.

Die zwei Meter großen Statuen waren 1972 vor der Küste bei Riace aus dem Meer geborgen worden. Sie zählen zu den bedeutendsten archäologischen Unterwasserfunden Italiens. Die Chefarchäologin in Reggio Calabria, Caterina Greco, befürchtet, dass die Bronze-Krieger auf dem Transport zum 650 Kilometer entfernten Konferenzort auf der kleinen Insel La Maddalena vor Sardinien beschädigt werden könnten. Und der Bürgermeister von Reggio Calabria, Giuseppe Scopelliti, verweist auf einen Bürgerentscheid vor mehreren Jahren. Damals wandten sich die Bewohner gegen Pläne, die Statuen als Leihgabe während der Olympischen Spiele 2004 in Athen auszustellen.