2008-10-18 

G8, der Staatsanwalt forder zwei Jahre und drei Monate für Perugini, der einen Jungen schlug

16/10/2008

Marco war 2001 fünfzehn Jahre alt. Seine extrem gewaltsame Verprügelung wurde von Kameras festgehalten und weltweit übertragen. Es war im G8-Juli. Die Geschichte ist zu einem der negativen Symbole jener schwieriger Tage geworden. Marco Mattana, ein Schüler aus Ostia, war nach Genua gekommen, um gegen die Globalisierung zu demonstrieren. Auf der Via Barabino, vor dem Polizeipräsidium, trat die Demonstration, an der er beteiligt war, der Ordnungshüterkette entgegen. Steinwürfe wurden gestartet, auf die ein Polizeiangriff folgte. Einigen Polizisten gelang es.

gennaro

Einige Demonstranten festzusetzen, unter ihnen, Marco, der mit Helmen und Schlagstöcken geschlagen wurde, bis hin zu jenem direkt ins Gesicht versetzten Tritt. Sein geschwollenes Gesicht, mit blutendem Auge, das durch ein Hämatom zum Ballon geworden war, ging um die Welt. Der, der ihn traf, war Alessandro Perugini, der zur Zeit der Ereignisse Vizechef der genuesischen Digos war. In diesen sieben Jahren wurde die Geschichte mehrmals vor Gericht rekonstruiert, bis zum Strafantrag des Staatsanwalts Francesco Cardona Albini, der zwei Jahre und drei Monate Haft gefordert hat. Gleiches Strafmaß beantragte der Staatsanwalt auch für Antonio del Giacco, für Sebastiano Pinzone beantragte er zwei Jahre und einen Monat, und für Enzo Raschellá und Luca Mantovani ein Jahr und acht Monate. Jene sind ebenfalls alle Polizeibeamte. Und alle müssen sich der selben Straftat verantworten. Im vergangenen Juli war Perugini bereits zu zwei Jahren und vier Monaten Haft wegen den Gewalttaten in der Kaserne Bolzaneto verurteilt worden, wo er der Beamte mit dem höchsten Dienstgrad war.

Anmerkung: diese Meldung aus der Lokalberichterstattung Genua kriminalisiert – wider den Tatsacchen – ganz direkt Marco Mattana, der jedoch in erster und zweiter Instanz von den im Zuge seiner Verhaftung erhobenen Vorwürfen (Widerstand gegen Staatsbeamte) in vollem Umfang frei gesprochen war. Ich zitiere aus einem Artikel vom 30.10.2004 von Marco Imarisio, erschienen im Corriere della Sera: „Mattana wurde blutig zusammengeschlagen, während er mit sechs weiteren no global in der Nähe des Polizeipräsidiums unterwegs war. Die Richter des Jugendgerichts, die Mattana freisprachen, haben konstatiert, dass es gegenüber den Polizeibeamten zu keinerlei Provokation kam. Der Übergriff ging auf gewaltsamste Art vonstatten, er wurde von den Kameras des Senders Canale 5 festgehalten, einschlißlich des Bildes von Digos-Vizechef Alessandro Perugini, der dem Jungen einen Tritt ins Gesicht verpasst. Am Anfang waren es die sieben Demonstranten, gegen die ermittelt wurde. Mattana wurde in erster und zweiter Instanz frei gesprochen, bei den anderen kam es zur Einstellung des Verfahrens“.

Zitatquelle: http://archiviostorico.corriere.it/2004/ottobre/30/prima_condanna_poliziotto_co_9_041030243.shtml