2008-06-10 

Bildung antimilitaristischer Aktionskreise vorgeschlagen

Auf dem ersten Vernetzungstreffen hatte es ja einen kleinen Disput darüber gegeben, wie sich die Proteste, der Widerstand anlässlich des Nato-Gipfels organisieren sollte. Einer Position, die die Einbindung von "Prominenten" aus verschiedenen Spektren in einen Einladerkreis zu einer ersten Aktionskonferenz befürwortete, da nur so realistisch eine strömungsübergreifende Organisierung möglich sei, stand eine andere entgegen, die in einer derartigen Organisationspraxis die Vorstufe zu einem erneuten "Hannover-Kreis" sahen, der als ein von der Widerstands-Basis abgehobener Verein von Vertretern von "Großorganisationen" betrachtet wurde.

Bild: Bombodrom

Vor diesem Hintergrund wollen wir einen organisatorischen Vorschlag machen, der in seinem Kern zwar aus dem Ziel entstanden ist, eine Perspektive antimilitaristischer Politik und Praxis über das "Event" des Nato-Gipfels hinaus zu entwickeln, der aber gerade deshalb eine Lösung für die offenen Fragen anbieten könnte.

Nun denn:
Wir schlagen vor, das ausgehend von unserem Treffen zu einer Arbeitskonferenz eingeladen wird. Für diese Einladung sollen außerdem noch national wie international, weitere Personen und Gruppen gewonnen werden. Dafür wäre ein Zeitrahmen und eine Prioritätenliste zu entwickeln. Auf der Aktionskonferenz wird ein "Arbeitsausschuß" gebildet. Dieser Ausschuß sollte zum einen mit VertreterInnen der verschiedenen Spektren besetzt werden.

Wir schlagen außerdem vor lokal Antimilitaristische Aktionskreise zu bilden. Diese Amaks sollten spektrenübergreifend sein. Ihr Sinn soll es sein, nicht nur die klassische Mobilisierung zu organisieren, sondern im Lokalen antimilitaristische Interventionslinien zu entwickeln. Auch aus diesen Organisierungsprozessen sollten VertreterInnen im "Arbeitsausschuß" sitzen.

Mit dieser Vorstellung hoffen wir die, wie wir denken, nicht unerheblichen Gravitationskräfte in den Griff zu kriegen und dabei eine Basisorientierung zu behalten. Wenn es denn gelingt in den Aktionskomitees eigene Interventionslinien zu entwickeln, hätte unsere
Vorstellung zudem den Charme über den Nato-Gipfel hinaus eine politisch/praktische Perspektive zu enthalten.

Das eine oder andere an unserem Vorschlag, mag für Leute die uns und unsere Politik nicht so genau kennen Rätsel aufwerfen.
Wir würden in Frankfurt das dann gerne erläutern und von unseren Erfahrungen berichten..

Wir wollten den Vorschlag aber jetzt schon mal rumschicken um niemanden einfach zu überrollen.

Rote Aktion Kornstrasse
Hannover, 23.05. 2008