2008-04-11 

Göteborg Antirepressions-Broschüre "The summer of resistance and the autumn of repression"

Liebe Leute,
fast ein Jahr ist es her, dass in Göteborg ein sogenanntes Gipfeltreffen der Europäischen Union (EU) stattfand. Was Anlass genug war, um auf die Strasse zu gehen gegen kapitalistische Verwertungslogik, Rassismus, Überwachung und die anderen Ungerechtigkeiten, die uns tagtäglich als etwas normales und natürlichgegebenes unter die Nase gerieben werden.

Auch wenn die Strukturen von Herrschaft und Ausbeutung weit komplexer sind (und sich nicht allein an den einem oder anderen Gipfeltreffen verkürzt kritisieren lassen) ist es richtig und wichtig eine radikale Ablehnung des Bestehenden genau dort zum Ausdruck zu bringen.

Wenn sich die reichsten Länder der Erde treffen, um über eine einheitliche Witschafts- und Sicherheitspolitik zu beraten, ist das ein guter Anlass den Widerstand dagegen global zu organisieren. In der Öffentlichkeit war das Geschrei groß als die Demonstrationen die Spielwiese des “legitimen” Protestes verließen und sich mitunter zur Wehr setzten. Welch ein Mißverständnis, als allerorten das Auftreten von “Gewalt” beklagt wurde, geht es uns doch darum der Gewalt endlich eine Ende zu setzen. Doch jene Verhältnisse die Ausbeutung und Elend schaffen, die davon leben und die Gewalt aus allen Poren schwitzen, empfinden kaputte Schaufensterscheiben auf ihren Prachtstrassen als ein weit größeres Verbrechen. Ein Verbrechen, das jene die die Gewaltfreiheit für sich beanspruchen dazu legitimiert Jugendliche niederzuschießen. Nur durch Zufall starb in Göteborg niemand.

Bild: Broschüre

Diese Broschüre wirft ein Licht auf die Repression, die sich mit dem Beginn des “summers of resistance” gegen die AktivistInnen richtete, die in Schweden eingefahren sind. Unabhängig davon was ihnen vorgeworfen wird, gilt ihnen unsere “uneingeschränkte Solidarität”.

Wir haben uns v.a. mit den Berlin/ Brandenburger Gefangenen beschäftigt und wollen nun etwas von den Erfahrungen und Eindrücken die wir dabei gesammelt haben weitergeben und zur Diskussion stellen. Die Broschüre ist länger und umfangreicher geworden als erwartet und hat sich so zeitlich etwas verschoben. Sorry, aber das Thema wird ja bestimmt aktuell bleiben. Solange es Widerstand gibt, wird es auch Repression geben. Ein guter Grund sich ständig darüber auszutauschen und nicht das Rad stets neu zu erfinden, wenn’s mal wieder passiert ist. Kein Grund aber sich verrückt machen zu lassen und in Paranoia zu verfallen. Denn Solidarität hilft ja bekanntlich siegen!

Viel Spaß beim Lesen wünscht euer Solikomitee

Download pdf: http://www.gipfelsoli.org/static/Media/Repression/goeteborg.pdf