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2007-05-29

Aktionstag globale Landwirtschaft am 3. Juni in Rostock

Pressemitteilung Aktionsnetzwerk globale Landwirtschaft, 29. Mai 2007

Aktionstag globale Landwirtschaft am 3. Juni in Rostock

Am 3. Juni organisieren wir, das Aktionsnetzwerk globale Landwirtschaft, im Rahmen der Proteste gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm den Aktionstag globale Landwirtschaft in Rostock und Umgebung. Mit Aktivistinnen und Aktivisten aus aller Welt protestieren wir an diesem Tag mit vielfältigen Aktionen zwischen Rostock und dem Agro-Bio-Technikum in Groß Lüsewitz gegen Gentechnik in der Landwirtschaft. Gentechnisch verändertes Saatgut und Pflanzen (GVO) bergen große soziale und ökologische Risiken. Trotzdem versuchen die G8-Staaten, im Interesse von Agrarkonzernen wie Monsanto oder Bayer, GVOs gegen den Willen der Mehrheit der Landwirte und KonsumentInnen voranzutreiben.

“30 Millionen Menschen sterben jährlich an den Folgen von Hunger und Unterernährung” erklärt Ulrike Wolter die Wichtigkeit des Themas globale Landwirtschaft. “Der Anbau von GVOs führt erwiesenermaßen zu mehr Armut und Hunger”. Erzwungene Marktöffnungen für Agrarprodukte durch Freihandelsabkommen, Preisdiktate und Exportsubventionierung zerstören systematisch die Existenzgrundlagen unzähliger Kleinbauern und -bäuerinnen. “Auch gegen diese, von den G8-Staaten propagierten neoliberalen Strukturen, wird mit dem Landwirtschafts-Aktionstag protestiert”, so Wolter.

Ein massives Problem stellt auch die Stärkung von Patent- und anderen “geistigen Eigentumsrechten” durch die G8 dar. Thomas Janoschka vom Aktionsnetzwerk beschreibt wie “mit geistigen Eigentumsrechten global agierende Biotech-Konzerne aus den Industriestaaten sich Saatgut und genetische Ressourcen privatisieren und so versuchen, die Kontrolle über die Produktion von Nahrungsmitteln zu gewinnen.”

Entgegen der Gipfelrhetorik der Hunger- und Armutsbekämpfung verfolgen die G8-Länder eine zerstörerische Agrar- und Fischereipolitik, und planen mehr Freihandelsabkommen. Diese neoliberale, kapitalistische Politik führt zu massiver Vertreibung der ländlichen Bevölkerung, zu mehr Hunger und zu rasant wachsender Ungleichheit. Zusätzlich führt die industrialisierte Landwirtschaft mit Massentierhaltung und Monokulturen zur Zerstörung der natürlichen Ressourcen wie Böden, Wasser und biologischer Vielfalt. Die großen transnationalen (Agrar-) Konzerne profitieren davon.

“In Solidarität mit den weltweit wachsenden Kämpfen von Kleinbauern und Bäuerinnen, LandarbeiterInnen, Landlosen und Indigenen, die sich gegen die Enteignung ihres Landes, ihres Saatgutes und ihrer Rechte kämpfen und sich für Ernährungssouveränität im Norden und im Süden einsetzen, rufen wir alle”, so Janoschka, “zur Teilnahme am Landwirtschafts-Aktionstag auf. Schließlich sind Nahrungsmittel und damit die Landwirtschaft die Lebensgrundlage für uns alle.”

Der Landwirtschafts-Aktionstag mit VertreterInnen von Kleinbauernverbänden, Landarbeiterorganisationen und genkritischen Netzwerken aus Nord und Süd (Via Campesina, Conféderation Paysanne, etc.) teilt sich in drei Teile:

Demonstration von der Uni Rostock zum Neuen Markt: 10.00 Uhr Vorprogramm
11.30 Uhr Demo-Beginn
12.30 Uhr Abschlusskundgebung

Rallye von Rostock nach Groß Lüsewitz 13.30 Uhr Start der Rallye am Neuen Markt
vorbei an verschiedenen Stationen
mit Infos und kreativen Aktionen zu verschiedenen Themen

Kundgebung und Dorffest in Groß Lüsewitz ab 13.00 Uhr Bunter Protest gegen das hier ansässige
Agro-Bio-Technikum und dessen umstrittene Genforschung und Freilandversuche.
Kundgebung, Bühnenprogramm, Info-, Aktions- und Essstände, Straßentheater, Spiele, Musik u.v.m.

Kontakt: Thomas Janoschka, 0162-1548890