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2008-01-26

Japan setzt Klimawandel und Afrika auf die G8-Agenda

Der japanische Premierminister Yasuo Fukuda hat beim Weltwirtschaftsforum in Davos überraschend klare Ziele für seine G8-Präsidentschaft in diesem Jahr genannt. Vor allem der Klimawandel steht im Mittelpunkt der Agenda. „Es gilt keine Zeit zu verlieren. Ich schlage deshalb als globales Ziel vor, die Energieeffizienz bis zum Jahr 2020 um 30 Prozent zu steigern“, appellierte Fukuda in Davos an die übrigen Regierungschefs der G8-Runde.

DAVOS. Auf dem WEF wird traditionell die Agenda für das laufende G8-Jahr vorgestellt. In diesem Jahr hat Japan den Vorsitz übernommen. Fukuda will sich um zwei Schwerpunkte kümmern: den Klimawandel und die Förderung Afrikas. „Der Klimawandel hat höchste Priorität. Es geht um die Zukunft unseres Planeten“, mahne er eindringlich. Als G8-Präsident werde er die Verantwortung übernehmen, einen Rahmen zu schaffen, so dass jeder große Emittent an den Maßnahmen teilnehmen und faire und gerechte Emissionsziele formuliert werden könnten. ´

Fukuda verwies auf sein im letzten Jahr vorgestelltes Programm „Cool Earth 50“, das die Halbierung der Treibhausgase bis zum Jahr 2050 vorsieht. In diesem Zusammenhang werde Japan ein zehn Milliarden Dollar schweres neues Finanzprogramm auflegen, um Entwicklungsländer dabei zu unterstützen, ihrerseits die Emissionen zu senken. Außerdem kündigte Fukuda einen ge-meinsam mit den USA und Großbritannien aufgelegten Förderfonds an. „Wir laden andere ein, sich daran zu beteiligen“, sagte Fukuda. Eine dritte Säule seines Klima-Programms ist die Förderung von Innovation im Bereich Umweltschutz. „Japan wird in den nächsten fünf Jahren ungefähr 30 Milliarden Dollar in Forschung und Entwicklung in diesem Bereich investieren“, sagte Fukuda.

Als zweites Hauptziel seiner G8-Präsidentschaft nannte der japanische Regierungschef ein „starkes Afrika“. „Diese Aufgabe kann aber kein Land alleine übernehmen. Hier sind wir auf Unterstützung aller angewiesen“, sagte Fukuda und ergänzte: „Ich sehe diese Bemühungen als ein exemplarisches Modell für künftige internationale Kooperationen im 21ten Jahrhundert an.“ Die drängensten Themen seien Gesundheit, die Bildung sowie der Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur.

Von Jens Koenen

Source: www.handelsblatt.com