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2007-06-04

NNN: „Alle müssen sich von den Störern distanzieren“

Im Gespräch mit Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling

Rostock NNNScharf verurteilt hat Roland Methling die massiven Krawalle am Rande der Demonstrationen der G8-Kritiker. Er ruft alle friedlichen Menschen auf, sich von den Störern zu distanzieren. NNN sprachen mit dem Oberbürgermeister von Rostock.

Herr Methling, wie erschrocken sind Sie von den Ausschreitungen?

Das war ein großer Schock. Ich bedauere zutiefst, dass die Mehrheit der vernünftigen Demonstranten durch die massive Gewalt von Autonomen missbraucht wurde. Ich bin erschüttert über diese Trittbrettfahrer. Es ist der Demokratie nicht zumutbar, dass Gewaltbereite eine ordentliche Demonstration so zerstören. Persönlich sehr positiv bewegt hat mich, dass 30 000 friedliche Menschen hier über die Lange Straße am Rathaus vorbei in den Stadthafen marschierten.

Wie erlebten Sie den Verlauf der Ereignisse?

Es bildeten sich in den einzelnen Bereichen des Demonstrationszuges die schwarzen Blöcke. Aus denen heraus gab es bereits auf dem Weg in den Stadthafen einige kleinere Provokationen, von denen sich die Sicherheitskräfte jedoch nicht beeindrucken ließen. Ich habe beobachtet, wie im Stadthafen und Am Strande von den Randalierern die Gehwegsteine herausgebrochen und in die Taschen gesteckt wurden, um sie dann bei einem entsprechenden Ruf gegen die Polizei werfen zu können.

Hätte man die Gewaltbereiten vorher aus dem Block ziehen können?

Nein, das hätte zu Karambolagen in der Innenstadt geführt. Viele Passanten und friedliche Demo-Teilnehmer berichteten mir, dass sich die Polizei sehr zurückhaltend und korrekt verhielt.

Ist das Ausmaß der Zerstörungen zu beziffern?

Es sind mehrere Schäden zu beklagen, die vor allem auch für einzelne Personen bitter sind, weil daran vielleicht deren berufliche oder private Existenz hängt. Absolut nicht in Geld auszudrücken, ist der Imageverlust für unsere Stadt in der ganzen Welt.
Sie meinen, Rostock wird nun mit den Krawallen verbunden?

Leider wohl ja. Das ist eine sehr schlimme Situation, denn das Bild der Hansestadt Rostock ist dadurch nachhaltig beschädigt. Es ist nicht hinnehmbar, dass Chaoten unserer altehrwürdigen Stadt so schaden.

Noch diese gesamte Woche wird Rostock vom Treffen der G 8 beherrscht sein. Was wünschen Sie sich nach diesem traurigen Wochenende?

Dass es keine Krawalle mehr gibt. Ich kann nur den Appell an alle Menschen und Besucher unserer Stadt richten, keine Gewalt zuzulassen. Alle müssen sich von den Störern deutlich distanzieren. Wir haben Gäste aus der ganzen Welt eingeladen. Dieser Willkommensgruß gilt weiterhin.

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